Die fesselnde Welt des BDSM

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Die fesselnde Welt des BDSM

Was bedeutet BDSM?

Die Abkürzung stammt von den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe "Bondage und Disziplin", "Dominanz und Unterwerfung" sowie "Sadismus und Masochismus". Sie umfasst eine Vielzahl von sexuellen Praktiken, die miteinander verbunden sind und von der Gesellschaft oft als unkonventionell angesehen werden. BDSM-Spiele können von Aussenstehenden aufgrund ihrer vermeintlichen Intensität schwer nachvollziehbar sein und sind häufig mit Vorurteilen behaftet, da sie nicht dem traditionellen Bild von liebevollem Sexualverhalten entsprechen. In Wirklichkeit geht es bei BDSM jedoch weit über die blosse Ausübung von körperlicher oder psychischer Gewalt und das Zufügen von Schmerz hinaus. Im Gegenteil erfordert diese Form der Erotik eine tiefe Verbundenheit und ein hohes Mass an gegenseitigem Verständnis zwischen den Beteiligten.

Bei Deviance geht es um Personen, die sich bewusst und freiwillig in ein Machtgefälle begeben, aus dem alle Beteiligten Lustgewinn ziehen. Die Einwilligung zu einem solchen Spiel kann nur von jemandem gegeben werden, der die Konsequenzen seiner Zustimmung angemessen einschätzen kann. Daher empfehlen wir jedem Einzelnen, der sich für BDSM interessiert, sich gründlich zu informieren.

"B" für Bondage

Beim Bondage stehen vor allem verschiedene Arten von Fesselpraktiken im Mittelpunkt, die darauf abzielen, den Partner oder sich selbst mehr oder weniger zu immobilisieren und dabei sexuelles Vergnügen sowohl für den Gefesselten als auch für den Fesselnden zu bereiten. Diese Praktiken umfassen die Verwendung von Seilen, Handschellen, Ledermanschetten oder Spreizstangen sowie die Nutzung spezieller Bondage-Möbel wie Pranger oder ein Andreaskreuz. Besonders verbreitet in der BDSM-Szene ist das japanische "Shibari", ein spezieller Bondage-Stil, bei dem kunstvolle und achtsame Fesselungen unter Verwendung bestimmter Seiltechniken und nach festgelegten Regeln ausgeführt werden.

"D" für Discipline

Im BDSM-Bereich wird der Begriff "Disziplin" verwendet, um eine Neigung zu beschreiben, bei der die Disziplinierung oder Bestrafung eines Partners zum beiderseitigen Lustgewinn eingesetzt wird. Dies umfasst sowohl körperbetonte SM-Praktiken, wie den Einsatz von Spielzeugen wie Peitschen, Rohrstöcken oder blossen Händen, als auch andere Formen der Bestrafung, wie etwa Tunnelspiele oder das Aufstellen von Regeln.

"S" und "M" für Sadismus und Masochismus

Auch unter dem plakativen Begriff "Sadomaso" bekannt, beschreibt die Kombination von Sadismus und Masochismus den wohl am häufigsten wahrgenommenen Aspekt von BDSM und wird oft damit gleichgesetzt. Sowohl in der Alltagssprache als auch in der klinischen Terminologie bleibt der Begriff jedoch unklar definiert.

Sadomasochismus bezeichnet im Kern eine sexuelle Abweichung, bei der eine Person Lust durch das Zufügen oder Empfangen von Schmerz erlebt. Daher beinhaltet Sadomasochismus oft den Einsatz von Schlaginstrumenten wie Peitschen oder Rohrstöcken. Im Gegensatz zur blossen Disziplinierung, bei der Schmerz als Mittel zum Zweck dient, steht beim Sadomasochismus die erotische Verbindung zum Schmerz im Vordergrund.

Es ist wichtig zu betonen, dass Sadomasochismus klar von Gewalt abgegrenzt wird, die ohne Einverständnis stattfindet. Menschen, die sich als Sadomasochist:innen identifizieren, sind psychisch gesunde Individuen, die entgegen Vorurteilen nicht gewalttätig sind und ihre sexuelle Neigung freiwillig ausleben.

Was gibt es im BDSM zu beachten?

Es ist entscheidend, dass vorherige Absprachen zwischen den Beteiligten getroffen werden, um festzulegen, welche Praktiken akzeptabel sind, welche nicht und vor allem zu welchem Zweck sie durchgeführt werden sollen. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass man sich zunächst über die eigenen Bedürfnisse klar wird und diese klar kommunizieren kann. Die genaue Kategorisierung innerhalb des BDSM-Spektrums ist für die Durchführung und das Erleben weniger wichtig.

Vielmehr sollte der Fokus auf einer ausführlichen Diskussion über die Wünsche der Beteiligten, den geplanten Ablauf von Aktivitäten und deren Grenzen liegen. In einem solchen Gespräch gibt es keinen Platz für Scham oder das Einhalten gesellschaftlicher Normen. Während Safer Sex selbstverständlich sein sollte, erfordern BDSM-Aktivitäten zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, über die die Beteiligten ebenfalls ausführlich sprechen sollten. Kommunikation und Sicherheit haben im BDSM oberste Priorität.