Edging

Edging: Das künstliche Herauszögern des Höhepunktes

Lesezeit 3 min

Vielleicht hast du schon davon gehört oder es unbewusst ausprobiert: Du bist kurz davor, zum Orgasmus zu kommen – und stoppst dann. Genau das ist Edging: das bewusste Herauszögern des Höhepunktes, um die Erregung zu verlängern und den Orgasmus intensiver zu erleben.

Edging ist keine neue Technik, wird aber in letzter Zeit häufiger gesucht und diskutiert – sowohl in Zusammenhang mit Selbstbefriedigung als auch beim Sex mit Partner*innen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie Edging funktioniert, welche Techniken es gibt, welche Vorteile es hat und worauf du achten solltest.

Was ist Edging?

Unter Edging versteht man das wiederholte An- und Absteigen der sexuellen Erregung, ohne zum Orgasmus zu kommen. Ziel ist es, den Höhepunkt bewusst hinauszuschieben und so die Kontrolle über den eigenen Körper zu trainieren.

Edging kann allein oder mit Partner*innen praktiziert werden – durch Masturbation, Oralsex oder Geschlechtsverkehr.

Warum praktizieren Menschen Edging?

Die Gründe sind vielfältig:

  • Intensiverer Orgasmus: Viele berichten von deutlich stärkeren Höhepunkten, wenn sie vorher mehrfach abgebrochen haben.

  • Längere Ausdauer beim Sex: Edging kann Männern helfen, den Samenerguss zu kontrollieren und so länger beim Geschlechtsverkehr durchzuhalten.

  • Achtsamkeit & Körperbewusstsein: Edging erfordert, die eigenen Erregungssignale genau wahrzunehmen.

  • Spiel mit Lust & Kontrolle: Besonders im BDSM- oder Fetisch-Kontext kann Edging ein Element der Dominanz oder Hingabe sein.

Wie funktioniert Edging?

Das Prinzip ist einfach, aber es erfordert etwas Übung.

  1. Stimulation beginnen – durch Masturbation, Penetration oder orale Stimulation.

  2. Erregung steigern – bis du kurz vor dem „Point of No Return“ bist (der Moment, an dem der Orgasmus unvermeidbar wird).

  3. Stoppen oder Verlangsamen – durch Pause, Positionswechsel, leichteren Druck oder bewusstes Atmen.

  4. Erregung abflauen lassen – bis du dich wieder unter Kontrolle hast.

  5. Wiederholen – mehrfach, bevor du dich dem Orgasmus hingibst.

Edging Vulva

Beliebte Edging-Techniken

Start-Stopp-Methode

Die klassische Technik: kurz vor dem Höhepunkt stoppen, warten, und dann weitermachen.

Squeeze-Technik

Wenn der Orgasmus sehr nah ist, kannst du die Peniswurzel oder den Bereich unter der Eichel leicht zusammendrücken. Das senkt den Erregungsdruck.

Atemkontrolle

Tiefe, bewusste Atemzüge helfen, die Erregung zu kontrollieren und das Gefühl zu „erden“.

Rhythmuswechsel

Statt abrupt zu stoppen, reduziere Tempo oder Druck. Besonders beim Sex wirkt dies natürlicher.

Partner-Edging

Hier übernimmt dein Partner oder deine Partnerin die Kontrolle – ein Spiel mit Macht, Vertrauen und Hingabe.

Edging beim Sex vs. Edging bei Masturbation

  • Allein: Ideal, um den eigenen Körper kennenzulernen und zu üben, die Erregung zu kontrollieren.

  • Mit Partner: Eine Möglichkeit, den Sex spannender zu machen, die Ausdauer zu steigern und gemeinsame Lust aufzubauen.

Besonders in längeren Beziehungen kann Edging ein neues Element einbringen, das Intimität und Neugier fördert.

Vorteile von Edging

  • Intensivere Orgasmen: Studien und Erfahrungsberichte bestätigen, dass der Höhepunkt stärker und länger anhaltend erlebt wird.

  • Bessere Ejakulationskontrolle: Männer, die zu früh kommen, können durch Edging lernen, den Orgasmus hinauszuzögern.

  • Längerer Sex: Mehr Zeit für Nähe, Vorspiel und verschiedene Praktiken.

  • Sexuelle Achtsamkeit: Du lernst, die Signale deines Körpers besser zu deuten.

  • Paar-Dynamik: Kann das Vertrauen und die Kommunikation zwischen Partnern stärken.

Gibt es Risiken oder Nachteile?

Grundsätzlich ist Edging nicht gefährlich, solange du auf deinen Körper hörst.

  • Frustration: Manche empfinden es als anstrengend oder frustrierend, wenn der Orgasmus zu lange hinausgezögert wird.

  • Überreizung: Zu langes Edging kann zu Reizungen an Penis oder Vulva führen.

  • Blue Balls (oder Blue Vulva): Wenn der Orgasmus immer wieder unterdrückt wird, kann es zu einem unangenehmen Druckgefühl kommen.

  • Verlust der Spontanität: Wenn Edging zu sehr zur Pflichtübung wird, kann es den Spass am Sex mindern.

Edging im Kontext von Gesundheit und Forschung

Neuere Studien zeigen:

  • Sexualtherapie: Edging wird oft als Methode zur Behandlung von vorzeitigem Samenerguss empfohlen.

  • Körperliche Effekte: Manche Forschungen deuten darauf hin, dass Edging positive Effekte auf den Beckenboden und die Ejakulationskontrolle hat.

  • Psychologische Ebene: Achtsamkeitstechniken in Kombination mit Edging können die sexuelle Zufriedenheit steigern.

Tipps für erfolgreiches Edging

  • Allein üben – bevor du Edging mit Partner ausprobierst.

  • Geduldig sein – es braucht Zeit, bis du den „Point of No Return“ richtig einschätzen kannst.

  • Mit Atem arbeiten – tiefe, ruhige Atmung verlängert den Moment.

  • Kommunizieren – wenn du mit Partner Edging probierst, sprich offen über Tempo und Grenzen.

  • Nicht übertreiben – Pausen einlegen, wenn es zu viel Druck oder Unwohlsein gibt.

Fazit: Spiel mit Lust und Kontrolle

Edging ist eine vielseitige Technik, die Spass, Achtsamkeit und Kontrolle miteinander verbindet. Ob allein oder mit Partner – das bewusste Herauszögern des Höhepunktes kann dein Sexleben intensivieren, deine Ausdauer steigern und dir helfen, deinen Körper besser kennenzulernen.

Wichtig ist: Experimentiere, finde heraus, was für dich passt, und bleibe entspannt. Denn am Ende geht es nicht um Leistung, sondern um Lust.

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