
Schmerzen im Hoden nach dem Sex oder der Masturbation – Ursachen, Lösungen und wann Du zum Arzt solltest
Lesezeit 4 min
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Hodenschmerzen nach dem Sex oder der Masturbation können beunruhigend sein. Vielleicht hast Du es schon einmal erlebt: Nach dem Höhepunkt stellst Du ein Ziehen, Drücken oder sogar stechenden Schmerz im Hodenbereich fest. Du fragst Dich sofort: Ist das normal? Ist es gefährlich? Was kann ich tun?
In diesem Beitrag klären wir die häufigsten Ursachen für Hodenschmerzen nach sexueller Aktivität, zeigen Dir mögliche Behandlungsmethoden und geben Dir Hinweise, wann ein Arztbesuch unumgänglich ist. Wenn Du nach Informationen zu diesem Thema suchst, bist Du hier genau richtig.
Bevor wir auf den Zusammenhang zwischen Sex, Masturbation und Hodenschmerzen eingehen, solltest Du wissen, was Hodenschmerzen eigentlich sind. Der medizinische Begriff lautet Orchialgie und beschreibt Schmerzen im Bereich der Hoden, Nebenhoden oder der umgebenden Strukturen. Diese Schmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten, akut oder chronisch, stechend, ziehend oder dumpf sein.
Einer der häufigsten Gründe für Hodenschmerzen nach dem Sex oder Masturbation ist die sogenannte sexuelle Übererregung , umgangssprachlich oft als „Blue Balls“ bezeichnet.
Wenn Du sexuell erregt bist, steigt die Durchblutung im Genitalbereich stark an. Die Hoden und der Samenstrang schwellen leicht an. Kommt es nicht zur Ejakulation oder wird die Erregung sehr lange aufrechterhalten, kann das zu einem unangenehmen Druckgefühl führen – ein Ziehen oder Schmerz, der typischerweise nach einiger Zeit von selbst wieder verschwindet.
➡️ Tipp : Eine Ejakulation (durch Sex oder Masturbation) kann diese Art von Schmerz meist schnell lindern. Alternativ hilft es auch, einfach abzuwarten oder den Bereich sanft zu kühlen.
Ein Zuviel des Guten kann ebenfalls Probleme bereiten. Wenn Du sehr häufig masturbierst oder Sex hast – besonders in kurzer Zeit – kann es zu einer Reizung der Hoden, Nebenhoden oder des Samenleiters kommen.
➡️ Symptome : Ein dumpfer Schmerz, der manchmal bis in den Unterbauch ausstrahlt. Gelegentlich begleitet von einem Spannungsgefühl.
➡️ Was tun? Gönne Dir eine sexuelle Pause von ein paar Tagen, damit sich die Strukturen wieder erholen können.
Wenn die Schmerzen stärker sind, länger anhalten und eventuell mit Schwellungen oder Rötung einhergehen, kann eine Nebenhodenentzündung die Ursache sein. Diese entsteht meist durch bakterielle Infektionen – manchmal auch nach dem Sex, vor allem wenn es sich um eine ungeschützte Begegnung handelt.
➡️ Typische Symptome :
Starke, einseitige Hodenschmerzen
Rötung oder Schwellung
Fieber
Schmerzen beim Wasserlassen
➡️ Wichtig : Hier musst Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine antibiotische Behandlung ist meist notwendig.
Ein medizinischer Notfall ist die Hodentorsion – eine Verdrehung des Samenstrangs, wodurch die Blutzufuhr zum Hoden unterbrochen wird. Auch wenn diese selten direkt durch Sex oder Masturbation ausgelöst wird, kann sie in zeitlichem Zusammenhang auftreten.
➡️ Achtung : Plötzliche, sehr starke Schmerzen im Hoden, eventuell begleitet von Übelkeit oder Erbrechen, sind ein Warnsignal.
➡️ Sofort handeln! In diesem Fall musst Du sofort in die Notaufnahme . Innerhalb weniger Stunden kann der Hoden gerettet werden – danach ist das Risiko eines dauerhaften Schadens hoch.
Ein Leistenbruch (Hernie) kann ebenfalls Hodenschmerzen verursachen, besonders nach körperlicher oder sexueller Anstrengung. Dabei tritt Gewebe aus dem Bauchraum durch eine Schwachstelle in der Bauchwand in den Leistenkanal und kann auf die Hoden drücken.
➡️ Typische Anzeichen :
Schmerzen bei körperlicher Belastung
Sicht- oder tastbare Vorwölbung in der Leistengegend
Schmerzen, die in den Hoden ausstrahlen
➡️ Lösung : Ein Arztbesuch ist notwendig. Ein operativer Eingriff kann erforderlich sein.
Eine Varikozele ist eine Erweiterung der Venen im Samenstrang – vergleichbar mit Krampfadern. Sie tritt häufig auf der linken Seite auf und kann nach dem Sex oder Masturbation verstärkt Schmerzen verursachen.
➡️ Symptome :
Ziehende Schmerzen, v.a. beim Stehen oder nach körperlicher Anstrengung
Sichtbare, schlauchartige Venen oberhalb des Hodens
Oft symptomlos, aber gelegentlich mit Druckgefühl verbunden
➡️ Was tun? Leichte Beschwerden können konservativ behandelt werden, stärkere Schmerzen oder Kinderwunschprobleme machen eine OP sinnvoll.
Nicht jeder Hodenschmerz ist gleich ein Notfall, aber in manchen Fällen solltest Du ärztliche Hilfe nicht aufschieben. Achte auf folgende Warnzeichen:
Plötzlichen, starken Schmerzen
Schwellung oder Rötung des Hodensacks
Fieber oder Schüttelfrost
Schmerzen beim Wasserlassen oder Ejakulieren
Blut im Sperma oder Urin
Schmerzen, die länger als ein paar Tage anhalten
Wenn keine ernste Ursache dahintersteckt, kannst Du mit folgenden Massnahmen selbst zur Linderung beitragen:
Kühlen : Eine Kühlpackung (in ein Tuch gewickelt) hilft gegen Schwellungen und Schmerzen.
Unterstützende Unterwäsche : Enge, stützende Unterhosen können den Hoden Halt geben.
Sexuelle Pause : Gönne Dir ein paar Tage ohne sexuelle Aktivität.
Schmerzmittel : Ibuprofen oder Paracetamol können vorübergehend helfen – aber nicht über längere Zeit ohne ärztliche Abklärung einnehmen.
Wärme bei Verkrampfungen : Ein warmes Bad kann bei muskulären Ursachen wohltuend sein.
Stress, Leistungsdruck oder Schuldgefühle im Zusammenhang mit Sexualität können sich ebenfalls körperlich äussern – unter anderem durch Schmerzen im Genitalbereich. Wenn medizinische Ursachen ausgeschlossen wurden, kann es sinnvoll sein, auch die psychische Ebene zu betrachten.
In vielen Fällen sind Hodenschmerzen nach dem Sex oder der Masturbation harmlos – etwa durch Überreizung oder sexuelle Übererregung. Doch es gibt auch ernste medizinische Ursachen, die Du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.
Wenn Du wiederholt oder anhaltend unter diesen Beschwerden leidest, ist der Gang zum Urologen immer die richtige Entscheidung. Eine frühzeitige Abklärung kann nicht nur Schmerzen lindern, sondern langfristige Schäden verhindern.
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